Wenn´s ein Hexenjagd ist,

JA. wir werden diesen Hexenjagd machen“


Recep Tayyip Erdogan

Nach dem Putschversuch am 15 Juli 2016 wurde im Rahmen des Ausnahmezustands durch gesetzliche Verordnungen von der AKP-Regierung „Amnestie“ unter Evakuierung ausgegeben um in den Gefängnissen Platz für die Menschen die dem türkischen Gelehrten Herrn Fethullah Gülen nahe stehen zu schaffen. Zirka 42.000 Sträflinge sind unter Bewährung freigelassen worden.

Seit dem Ausnahmezustand gibt es in der Türkei keine Pressefreiheit, kein Eigentumsrecht, kein Recht auf faires Gerichtsverfahren, strikte Reiseeinschränkung, keine Meinungsfreiheit und kein Recht auf Wahrung und Schutz seiner persönlichen Freiheit. Die Grundrechte wurden somit vernichtet.

Wer steckt hinter dem Putsch

Wer steckt hinter dem Putsch

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Behauptung

Behauptung

Mittwoch, 15. März 2017

Rechtsverletzungen in den Gefängnissen haben unglaubliches Ausmaß erreicht


Die Rechtsverletzungen nach dem Putschversuch vom 15.Juli werden auch in den Strafanstalten weiterhin systematisch durchgeführt.

Inhaftierten wird nun auch das Recht auf die persönliche Weiterbildung und die Kommunikation mit Familienangehörigen verweigert.

Im geschlossenen Typ-D Hochsicherheitsgefängnis in Diyarbakir werden Inhaftierte in ihren Rechte eingeschränkt. In der Hausordnung der Vollzugsanstalt regelt der Artikel 8 den Besitz von persönlichen Gegenständen und erkennt „den Besitz von zeitlich begrenzten und nicht begrenzten Publikationen und Büchern“ an. Nach der Regelung dürfen die Lehrbücher von Inhaftierten in der Ausbildung keiner Prüfung unterzogen werden.

Inhaftierter Akademiker erhält Lehrbücher nicht

Einem inhaftierten Akademiker wurden seine Lehrbücher nicht gegeben. Da die Literatur auf Englisch ist, musste vorerst festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Lehrbücher handelt. Dazu wollte die Justizvollzuganstalt eine Kommission einberufen. Doch es scheiterte daran, dass das Personal der Justizvollzugsanstalt nicht die nötigen Sprachkenntnisse und Qualifikationen hat, um in einer solchen Kommission tätig zu werden. Ein externer Fachmann wurde beauftrag die Lehrbücher zu kontrollieren. Das Gutachten bestätigte, dass es sich bei den Büchern um Lehrbücher handelt.

Erst jetzt wurden die Bücher an ihren Besitzer ausgehändigt. Die Kosten für das Gutachten in Höhe von 200 TL wurden vom Konto des Akademikers abgebucht. Sein legitimes Recht auf Aus- und Weiterbildung, dass ihm in der Haft kostenlos zusteht, konnte er somit erst gegen Bezahlung in Anspruch nehmen.

Obwohl es in den Vorschriften gestattet ist, dürfen Häftlinge ihre Rechte nicht in Anspruch nehmen

Im selben Artikel 8 der Vorschrift steht auch, dass es Häftlingen gestattet ist „zeitlich begrenzte oder unbegrenzte Publikationen gegen einen Kaufpreis zu erwerben, soweit diese nicht gerichtlich verboten sind“. Dieses Recht der Inhaftierten wird in der Strafvollzugsanstalt Diyarbakir ständig verletzt.

Ein Teil der Inhaftierten, möchte die Risale-i Nur Werke erwerben. Da sie in der Gefängnisbibliothek nicht vorhanden sind, stellten sie einen Antrag, der ihnen erlauben sollte, die Bücher aus eigener Tasche zu erwerben. Seitdem sind mehr als drei Monate vergangen. Dass die Inhaftierten von diesem Recht Gebrauch machen, verhindern die Beamte in der Justizvollzugsanstalt Diyarbakir beharrlich.

Inhaftierte werden ihrem Verständigungssrecht beraubt

Zu den zahlreichen Rechtsverstoßen kommt hinzu, dass die Inhaftierten ihrem Recht auf Verständigung beraubt werden. In der Satzung der Anstaltsleitung und in den Straf- und Sicherheitsmaßnahmen wird in Artikel 91 den Inhaftierten das Recht zugestanden Briefe, Faxe und Telegramme entgegenzunehmen und zu versenden. Die anfallenden Kosten haben die Inhaftierten selbst zu übernehmen. 

Allerdings hat die Justizvollzugsanstalt ankommende Briefe unter dem Vorwand des Personalmangels für mehrere Wochen bis Monate vorenthalten. Inhaftierte werden eingeschränkt in ihrem gesetzlich legitimen Recht auf Verständigung.

Die Rechtsverstöße in den Institutionen des Justizministeriums sind höchst besorgniserregend. Die zuständigen Behörden müssen umgehend eingreifen und die Probleme lösen.



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