Wenn´s ein Hexenjagd ist,

JA. wir werden diesen Hexenjagd machen“


Recep Tayyip Erdogan

Nach dem Putschversuch am 15 Juli 2016 wurde im Rahmen des Ausnahmezustands durch gesetzliche Verordnungen von der AKP-Regierung „Amnestie“ unter Evakuierung ausgegeben um in den Gefängnissen Platz für die Menschen die dem türkischen Gelehrten Herrn Fethullah Gülen nahe stehen zu schaffen. Zirka 42.000 Sträflinge sind unter Bewährung freigelassen worden.

Seit dem Ausnahmezustand gibt es in der Türkei keine Pressefreiheit, kein Eigentumsrecht, kein Recht auf faires Gerichtsverfahren, strikte Reiseeinschränkung, keine Meinungsfreiheit und kein Recht auf Wahrung und Schutz seiner persönlichen Freiheit. Die Grundrechte wurden somit vernichtet.

Wer steckt hinter dem Putsch

Wer steckt hinter dem Putsch

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Behauptung

Behauptung

Dienstag, 14. März 2017

Das Folterhaus Trabzon



Nach dem Putschversuch vom 15.Juli und den darauffolgenden Festnahmen kommen zahlreiche Folternachrichten aus Trabzon. Vor einiger Zeit kam an die Öffentlichkeit, dass ein Akademiker in Trabzon sich das Leben nahm, weil er entlassen wurde und die Nachricht, dass im Gefängnis in Trabzon menschenunwürdige Zustände herrschen. Nach neuen Erkenntnissen stellt sich heraus, dass die Zustände gravierender seien als bislang angenommen.

Folter-Vorwürfe im Polizeipräsidium

Vor kurzem wurden 6 Personen, unter denen auch Gewerkschaftler waren, von den Einheiten des Polizeipräsidiums Trabzon- Abteilung Kriminalität und Organisiertes Verbrechen- festgenommen.

Es wurde festgestellt, dass die festgenommenen Personen 6 Tage lang erniedrigenden Behandlungen ausgesetzt waren und dass sie mit verschiedenen Tricks dazu gezwungen wurden sich zu falschen Aussagen zu bekennen. Außerdem waren sie gezwungen, während der gesamten Haftzeit auf einer dünnen Decke auf dem kalten Boden zu schlafen. Hinzu kam noch, dass sie kein tägliches gesundes Essen bekamen. Alle wurden dem Richter vorgeführt, ohne zu wissen was sie verbrochen haben und bis auf eine Person wurden alle verhaftet.

Die Angehörigen des Ö.Ö, der weiterhin unter gerichtlicher Kontrolle steht, berichten, dass er nach der Freilassung zu hause zusammenbrach und ins Krankenhaus musste. Nach der Haft wurde bei Ihm Bluthochdruck Vertigo diagnostiziert. Er wird jetzt zwei mal wöchentlich im Krankenhaus therapiert und versucht seine Gesundheit wieder zu gewinnen.

Eine Mutter muss ihr Baby im Untersuchungshaft stillen

Nach kurzer Zeit kam heraus, dass die Foltermethoden nicht nur bei Männern angewandt wurden. Die gleiche Polizeieinheit etwa verweigerte einer Mutter das Stillen ihres Babys. Es ist fragwürdig inwieweit das Stillen den Prozess beeinträchtigen würde.

Erst nach mehrmaligem nachfragen wurde ihr erlaubt ihr Baby auf dem kalten Steinboden auf einer dünnen Decke zu Stillen. Dies sollte sie dann vor einer immer laufenden Kamera tun, weswegen sie nun unter schweren Depressionen leidet.

Erniedrigende Behandlungen im Schatten der Gerechtigkeit

Es wurde auch festgestellt, dass diese erniedrigenden und abwertenden Behandlungen gegenüber den Opfern der Massenfestnahme nicht nur während der Haft, sondern auch in den Gerichtssälen durchgeführt wurden.

Nach der langen Untersuchungshaft mussten die Häftlinge auch im Gerichtssaal Akçaabat lange zeit mit Handschellen warten, obwohl sie keinerlei Unannehmlichkeiten verursachten.

Augenzeugen berichteten, dass der Gewerkschaftler Ö.A seine Hände hob, nachdem er es nicht mehr ertragen konnte von Polizisten, die so alt gewesen sind wie sein Sohn, derart erniedrigt zu werden und schrie „schaut genau her, ich habe 500 Menschen getötet und werde deswegen diese Strafe absitzen ! Schande über euch, denn ihr lasst meine alte und kranke Mutter alleine zurück ! “

Es ist unverständlich, dass es in einem Land, indem es heißt „Null Toleranz gegenüber Gewalt“ solche Prozeduren gibt. Es gab schon immer Foltergerüchte seitens der Polizei, aber in diesem Maße , wo Frauen und Babys solche Erniedrigungen erleiden mussten gab es sie sogar zu Zeiten des Militärputsches vom 12.September 1980 nicht. Die Menschen werden sogar in den Gerichtssälen erniedrigt und psychologisch gefoltert.


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