Wenn´s ein Hexenjagd ist,

JA. wir werden diesen Hexenjagd machen“


Recep Tayyip Erdogan

Nach dem Putschversuch am 15 Juli 2016 wurde im Rahmen des Ausnahmezustands durch gesetzliche Verordnungen von der AKP-Regierung „Amnestie“ unter Evakuierung ausgegeben um in den Gefängnissen Platz für die Menschen die dem türkischen Gelehrten Herrn Fethullah Gülen nahe stehen zu schaffen. Zirka 42.000 Sträflinge sind unter Bewährung freigelassen worden.

Seit dem Ausnahmezustand gibt es in der Türkei keine Pressefreiheit, kein Eigentumsrecht, kein Recht auf faires Gerichtsverfahren, strikte Reiseeinschränkung, keine Meinungsfreiheit und kein Recht auf Wahrung und Schutz seiner persönlichen Freiheit. Die Grundrechte wurden somit vernichtet.

Wer steckt hinter dem Putsch

Wer steckt hinter dem Putsch

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Behauptung

Behauptung

Mittwoch, 22. Februar 2017

Ein Porträt aus dem Gefängnis: Campus “Trabzon Bahcecik”


Es gibt keine Bevölkerungsgruppe, die nicht von der „Hexenjagd“ seit dem 15. Juli 2016 betroffen ist. Leider gibt es täglich immer neue Meldungen von Unterdrückung und Folterungen aus verschiedenen Regionen des Landes. Während des bisweilen immer noch andauernden Ausnahmezustandes, wurden durch Dekreten mittlerweile aus verschiedenen Berufskreisen mehr als 100.000 Menschen von ihren Anstellungen entlassen.

Nach dem 15, Juli haben viele Akademiker ihre Arbeitsstellen verloren und oder wurden in Untersuchungshaft gesteckt und anschließend verhaftet. Eines der Orte von Verhaftungen war die Stadt Trabzon. Unter den Inhaftierten befinden sich Akademiker und Professoren und Dozenten von der Universität „Karadeniz Teknik Üniversitesi“ (Technische Universität Schwarzmeer).

Besonders bemerkenswert sind die Namen Prof. Dr. Lokman ALTUN, Dr. Habip EROGLU und Dr. Deniz GÜNEY und insbesondere Prof. Dr. Aydin BIYIKOGLU.



Herr Biyikoglu ist Maschinenbauingenieur und hat drei Patente auf seinen Namen. Er spricht sehr gut Deutsch und Englisch und konnte zu seiner politisch aktiven Zeit als Abgeordneter den Großteil der Bevölkerung für sich gewinnen.

Nach einer 11-tägigen Untersuchungshaft wurde er widerrechtlich ohne jegliche Beweise verhaftet. In einer Zelle für 10 Personen bleiben 28 Menschen und haben nur eine Toilette und Dusche mit zwei m² zur Verfügung. Wie jeder andere, schläft auch Herr Biyikoglu auf dem Boden. Wenn jemand nachts auf die Toilette muss, ist es unmöglich dorthin zu gelangen ohne die Schlafenden zu stören.

Trotz dieser Umstände schätzt sich Herr Biyikoglu als glücklich, da er alle zwei Monate seine Familie sehen darf. Zumal es auch Inhaftierte gibt, die gefoltert wurden und seit ihrer Inhaftierung ihre Familien nicht sehen dürfen. Selbstverständlich wird hierzu kein sinnvoller Grund genannt.

Bedeutende, für die Zukunft des Landes unerlässliche Akademiker sitzen nun grundlos in den Gefängnissen. Die meisten haben auch ihre Arbeitsstellen verloren. Universitäten, die Forschungsarbeit betreiben müssten, sind weit entfernt von dieser Vision. Wir hoffen auf eine helle Zukunft, und dass die falschen Handlungen ein Ende finden.



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