Der sich in Krebsbehandlung befindende
und ungerechtfertigt aus dem Dienst entlassene Ersin Demircan verstarb im
September 2016.
Ein weiteres Opfer der
unrechtmäßigen Entlassungen war der Krebskranke Hauptkommissar Ersin Demircan,
der im September 2016 verstarb. Nun wurde bekannt, dass durch das türkische
Innenministerium ein Verfahren gegen den verstorbenen Demircan eingeleitet
wurde. Als Begründung wird eine SMS – Spende Demircans` an die
Hilfsorganisation „Kimseyokmu“ genannt.
1996 absolvierte Ersin Demircan
erfolgreich seine Ausbildung als Polizist und arbeitete anschließend jahrelang
in der Personalabteilung des Generaldirektorats für Sicherheit. Im Jahre 2011
wurde er aufgrund seiner Kenntnisse im Personalwesen beauftragt, im neu
gegründeten Ministerium für Familie und Soziales zu arbeiten. Nachdem er seine
Aufgabe im Ministerium erfüllt hatte, kehrte Demircan wieder in seine
eigentliche Position zurück, jedoch von da an in Malatya, einer Stadt im Osten
der Türkei.
Während seiner Amtszeit in
Malatya wurde bei Ersin Demircan Krebs diagnostiziert, woraufhin er sofort mit
einer Krebstherapie begann. Als jedoch nach dem 15. Juli 2016, dem angeblichen
Putschversuch, die ungerechtfertigten und unzähligen Verhaftungen und
Entlassungen begannen, hat es auch Ersin Demircan getroffen. Obwohl er sich zu
der Zeit in Therapie befand und sein Zustand sehr kritisch war, wurde er aus
dem Dienst entlassen. Daraufhin wurden die Kosten seiner Behandlung nicht mehr
übernommen.
Schließlich verstarb Ersin
Demircan am 5. September 2016 in Samsun, weil er gegen diese psychischen und körperlichen
Schicksalsschläge nicht mehr ankam.
Doch nun erfahren wir, dass ein
Verfahren gegen den kürzlich verstorbenen Hauptkommissar eingeleitet wurde. In
dem Untersuchungsbericht, den die Hauptinspektoren der Polizei und des
Staatsdienstes M. Ugur Kilic, Hüseyin Kök, Halil Tüloglu, Irfan Sahin, Reha
Cakir, Ibrahim Sasmaz und Ibrahim H. Seyidoglu verfasst haben, erstatten sie
Strafanzeige gegen Ersin Demircan bei der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara.
Dem zu Folge soll der Verstorbene angeblich gegen die Paragraphen 309, 310,
311, 312, 313, 314, 317, 318, 319 und 81 des türkischen Gesetzbuches verstoßen
haben. Verwirrender Weise handelt es sich bei den Anklagepunkten hauptsächlich
um angebliche terroristische Verstöße, gegen einen Mann, der sein Leben dem
Staatsdienst widmete. Noch unglaublicher und erschütternder ist die
Beweisführung: Der Hilfsorganisation „Kimseyokmu“ per SMS eine Spende getätigt
zu haben! Eine Spende, die an einen Verein getätigt wurde, welcher zu der Zeit
nicht verboten war.
Diese schweren und unbegründeten
Beschuldigungen sind als ernst zu nehmende Angriffe auf seinen Seelenfrieden zu
betrachten. Dass ihm noch nicht einmal
im Grab Ruhe gegönnt wird, zeigt das unbegreiflich große Ausmaß der wahrlosen
und tollwütigen Hexenjagd.
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