Wenn´s ein Hexenjagd ist,

JA. wir werden diesen Hexenjagd machen“


Recep Tayyip Erdogan

Nach dem Putschversuch am 15 Juli 2016 wurde im Rahmen des Ausnahmezustands durch gesetzliche Verordnungen von der AKP-Regierung „Amnestie“ unter Evakuierung ausgegeben um in den Gefängnissen Platz für die Menschen die dem türkischen Gelehrten Herrn Fethullah Gülen nahe stehen zu schaffen. Zirka 42.000 Sträflinge sind unter Bewährung freigelassen worden.

Seit dem Ausnahmezustand gibt es in der Türkei keine Pressefreiheit, kein Eigentumsrecht, kein Recht auf faires Gerichtsverfahren, strikte Reiseeinschränkung, keine Meinungsfreiheit und kein Recht auf Wahrung und Schutz seiner persönlichen Freiheit. Die Grundrechte wurden somit vernichtet.

Wer steckt hinter dem Putsch

Wer steckt hinter dem Putsch

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Zahlen & Fakten, Stand: 07.09.2016

Behauptung

Behauptung

Montag, 6. Februar 2017

Gerichtsverfahren gegen verstorbenen Hauptkommissar eingeleitet



Der sich in Krebsbehandlung befindende und ungerechtfertigt aus dem Dienst entlassene Ersin Demircan verstarb im September 2016.

Ein weiteres Opfer der unrechtmäßigen Entlassungen war der Krebskranke Hauptkommissar Ersin Demircan, der im September 2016 verstarb. Nun wurde bekannt, dass durch das türkische Innenministerium ein Verfahren gegen den verstorbenen Demircan eingeleitet wurde. Als Begründung wird eine SMS – Spende Demircans` an die Hilfsorganisation „Kimseyokmu“ genannt.

1996 absolvierte Ersin Demircan erfolgreich seine Ausbildung als Polizist und arbeitete anschließend jahrelang in der Personalabteilung des Generaldirektorats für Sicherheit. Im Jahre 2011 wurde er aufgrund seiner Kenntnisse im Personalwesen beauftragt, im neu gegründeten Ministerium für Familie und Soziales zu arbeiten. Nachdem er seine Aufgabe im Ministerium erfüllt hatte, kehrte Demircan wieder in seine eigentliche Position zurück, jedoch von da an in Malatya, einer Stadt im Osten der Türkei.

Während seiner Amtszeit in Malatya wurde bei Ersin Demircan Krebs diagnostiziert, woraufhin er sofort mit einer Krebstherapie begann. Als jedoch nach dem 15. Juli 2016, dem angeblichen Putschversuch, die ungerechtfertigten und unzähligen Verhaftungen und Entlassungen begannen, hat es auch Ersin Demircan getroffen. Obwohl er sich zu der Zeit in Therapie befand und sein Zustand sehr kritisch war, wurde er aus dem Dienst entlassen. Daraufhin wurden die Kosten seiner Behandlung nicht mehr übernommen.

Schließlich verstarb Ersin Demircan am 5. September 2016 in Samsun, weil er gegen diese psychischen und körperlichen Schicksalsschläge nicht mehr ankam.

Doch nun erfahren wir, dass ein Verfahren gegen den kürzlich verstorbenen Hauptkommissar eingeleitet wurde. In dem Untersuchungsbericht, den die Hauptinspektoren der Polizei und des Staatsdienstes M. Ugur Kilic, Hüseyin Kök, Halil Tüloglu, Irfan Sahin, Reha Cakir, Ibrahim Sasmaz und Ibrahim H. Seyidoglu verfasst haben, erstatten sie Strafanzeige gegen Ersin Demircan bei der Generalstaatsanwaltschaft in Ankara. Dem zu Folge soll der Verstorbene angeblich gegen die Paragraphen 309, 310, 311, 312, 313, 314, 317, 318, 319 und 81 des türkischen Gesetzbuches verstoßen haben. Verwirrender Weise handelt es sich bei den Anklagepunkten hauptsächlich um angebliche terroristische Verstöße, gegen einen Mann, der sein Leben dem Staatsdienst widmete. Noch unglaublicher und erschütternder ist die Beweisführung: Der Hilfsorganisation „Kimseyokmu“ per SMS eine Spende getätigt zu haben! Eine Spende, die an einen Verein getätigt wurde, welcher zu der Zeit nicht verboten war.

Diese schweren und unbegründeten Beschuldigungen sind als ernst zu nehmende Angriffe auf seinen Seelenfrieden zu betrachten.  Dass ihm noch nicht einmal im Grab Ruhe gegönnt wird, zeigt das unbegreiflich große Ausmaß der wahrlosen und tollwütigen Hexenjagd.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen